Sommerlager 2019

Von Gasproblemen und Tierplagen


 

Am 21. Juli machten wir uns auf den Weg nach Wildemann im Harz. Nach einer gefühlten Ewigkeit kamen wir in Clausthal-Zellerfeld an. Dort mussten wir einige Zeit warten, da uns kein Busfahrer mitnehmen wollte, obwohl es erst der erste Tag des Lagers war und wir alle noch nicht nach Feuer rochen. Im Bus machten wir Bekanntschaft mit unserem Mitfahrer und unterhielten uns über verschiedene Weltansichten und über seine Denkweise über Pfadfinder - Wir waren nicht der gleichen Meinung. Endlich angekommen in Wildemann liefen wir zum falschen Haus, die Menschen, die sich dort aufhielten waren sehr verwirrt, als plötzlich 20 Pfadfinder bei ihnen vor der Tür standen. Ihre abwertenden Kommentare waren kaum zu überhören. Schlussendlich fanden wir unser etwas höher auf dem Berg gelegenes Haus und bezogen es sogleich. Aufgrund der unerträglicher Hitze beschlossen wir, den Zeltaufbau auf abends zu verschieben und erst Baden zu gehen. Der zwei Minuten entfernte Badesee war kälter und tiefer als erwartet, sodass wir ihn schnell wieder verließen. Wir waren alle sehr erschöpft und hungrig, sodass sich der Zeltaufbau sehr in die Länge zog. Schon an diesem Abend bemerkten wir, dass der Gasherd mit uns auf Kriegsfuß stand, denn er funktionierte nicht. Wir riefen beim Notfalldienst an, dieser sagte uns, dass der Gashahn zu gedreht sei und wir ihn nur wieder aufdrehen müssten. Einfacher gesagt als getan. Nach diesem kleinen Notfall konnten wir endlich etwas essen, doch als wir den ersten Löffel probierten waren wir alle ein wenig geschockt. Es gab nämlich sehr, sehr, sehr scharfes Curry und alle hatten sich ein wenig überschatzt. Die einzige schlaue Person war Jan, der komplett auf das Curry verzichtete und nur Reis gegessen hat.

 

Am nächtsten morgen beim Frühstück identifizierten wir Holz als Braun. Wir wurden wider unserer Erwartungen in der Nacht nicht von dem hier heimischen Fuchs besucht, den wir gestern beim Zeltaufbau schon antrafen. Am Vormittag haben wir den Postenlauf gemacht. Es gab tolle Stationen, wie zum Beispiel Teebeutelweitwurf, Lieder gurgeln und Tic Tac Toe. Zum Mittagessen gab es verdünntes Curry - es war trotzdem noch scharf. Außer Johanna war auch keiner so dumm das Curry ein zweites mal zu essen. In der darauffolgenden Mittagspause hat es im Zelt geregnet. Nach der Mittagspause rappelten wir uns schnell wieder auf und machten uns in zwei Gruppen aufgeteielt auf den Weg zur Wanderung. Gruppe 1 ist den ,,Werwolfspfad'' in Richtung ,,Schweinebraten'' entlang gegangen. Dieser endete in einem ziemlich steilen Bergabhang, den wir herunterrutschten und an dessen Ende ein Kneipp-Becken auf uns wartete. Nachdem wir eine Runde gekneippt hatten, liefen wir zurück zum Haus und gingen dann zum See. Gruppe 2 verlief sich währenddessen des Öfteren, fand jedoch einen abgelegenen Bach. Sie holten schnell ihre Badesachen und kamen ebenfalls zum See. Zum Abendessen gab es Käsespätzle, die allen, im Gegensatz zum Curry, sehr gut schmeckten und auch schnell leer wurden. Abends spielten wir noch zwei runden Werwolf bevor wir erschöpft aber glücklich ins Bett fielen.

 

Nach dem Frühstück am nächten Morgen machten sich Ida, Johanna und Mikis auf den langen und anstrengenden Weg zum einkaufen. Auf dem Weg fand Ida einen magnetischen Stein und war enttäuscht und verwirrt, dass ihre Brille von diesem Stein nicht gehalten wurde. Johanna las sich das Schild nochmals durch und identifizierte den Stein als Magmatisches Gestein. Außerdem fanden die Drei einen Wasserfall, der auf der Wanderkarte als große und sehenswerte Attraktion angepriesen wurde, der in echt jedoch eher aussah wie ein Abflussrohr. Zurück kamen die Einkaufenden dann mit Lotta. In der Mittagspause gab es einen Zimmerstreit, der Dank Maries und Mirijas Einschreiten nur in einer Zimmerneuverteilung endete und nicht in einem Blutbad. Am Nachmittag beschlossen wir den gestern gefundene Bach erneut aufzusuchen. Dort trafen wir auf junge, schwarzzeltende Camper, die sehr genervt von unserem Lautstärkepegel waren. Zum Abendessen gab es leckere pürierte Kartoffelsuppe mit vegetarischen Würstchen. An diesem Tag gingen wir früh ins Bett.

 

Wir starteten den nächsten Tag mit einem sehr reichhaltigem Früstück. Beim Mittagessen stellten wir fest, das der Aufschnitt langsam knapp wurde, doch es hatte niemand Lust erneut einkaufen zu gehen, weswegen wir beschlossen, dass wir nun so über die Runden kommen müssen. Nach der Mittagspause gingen wir zum See, wo sich Marie, Mirija und Lotta eine Wasserschlacht mit den Wölflingen lieferten. Die anderen Besucher des Sees guckten uns sehr komisch an. Als wir zurück am Haus ankamen bemerkten wir, das wir kein Gas mehr hatten, also weder kochen noch warm duschen konnten. Nach einem Telefonat mit dem Hausmeister beschlossen wir, dass es einfacher wäre die Nudeln mit Tomatensoße über Feuer zu kochen. Am Abend lösten wir noch ein paar knifflige Blackstories und Greenstories. Als wir Älteren dann schließlich ins Bett gehen wollten, bemerkten wir, dass aufgrund eines offenen Fensters und einem angeschaltetem Licht eine Mottenplage auf der Mädchentoilette herrschte. Die Motten waren sehr aggressiv und wurden sekündlich mehr, woraufhin wir beschlossen auf die Jungstoilette auszuweichen.

 

Nachdem wir die Nacht mit vergleichsweise wenig Motten im Zelt verbracht hatten, frühstückten wir. Da wir immer noch kein Gas hatten, führten wir einige nichtsaussagende Telefonate mit unterschiedlichen Personen. Leider kam nichts dabei herum, außer einer langen Telefonrechnung. Aus Frust beschlossen wir noch einmal Wandern zu gehen. Der normale Weg war uns zu langweilig, also beschlossen wir durch den Bach zu warten. Es war eine angenehme und abwechslungsreiche Erfrischung, jedoch tat es auch mehr weh Barfuß über die Steine zu laufen als in befestigten Schuhen zu wandern. Johanna war nicht so intelligent und stürtzte, danach hatte sie Erdbeermarmelade an den Händen. Nach weiteren Fast-Ausrutschern auf den glitschigen Steinen und mehreren aufgeschlitzten Füßen gingen wir wieder an Land und überquerten eine postapokalyptische Brücke. Daraufhin gingen wir wieder einmal schwimmen.Trotz unserer vielen nichtsausagenden Telefonate kam die Gasfirma doch. Uns wurde erklärt, wie man den Druckregler vom zentralen Gashahn betätigt. Endlich hatten wir wieder warmes Wasser und konnten anfangen zu kochen. Nach dem Abendessen spielten wir noch ein wenig Blackstories.

 

Morgens überraschte uns eine süße Überraschung - Wir fanden ein Waschbärbaby in unserer Mülltonne, sogleich gaben wir ihm den Namen Fridolin. Nachdem wir ihn erfolgreich befreit hatten, spielten wir das Geländespiel. Das blaue Team gewann. Obwohl es ein Wespennest in der Nähe gab wurde niemend, abgesehen von Mirija von einer Wespe gestochen. Am späten Nachmittag vollendeten wir unsere Aufnäher und machten uns auf die Suche nach einem Schatz. Leider folgten wir nicht den richtigen Spuren, sondern übersprangen die Hälfte des Weges, den wir auf dem Rückweg nachholten. Zum Abendessen gab es improvisierte Pizzabrote, da Mikis es schaffte aus 2 Kilogramm Schupfnudeln eine Ein-Mann Portion zu machen. Wir ließen den letzten Abend dieses schönen Sommerlagers durch gemütliches Beisammensitzen am Feuer ausklingen. Wir sangen bis spät in die Nacht und zählten Sternschnuppen. Unsere Idylle wurde durch den Fuchs gestört, welcher unsere Nähe suchte. Wir vertrieben ihn durch lautes singen und rufen des Liebes-Liedes. Als die ersten Kinder anfingen am Feuer einzuschlafen beschlossen wir, das es an der Zeit war ins Bett zu gehen.

 

Am nächsten Morgen begannen wir das Haus aufzuräumen und unseren Eisvorrat aufzuessen. Wir verabschiedeten uns von dem See und dem Haus, welches innerhalb der letzten sieben Tage wie eine Art zu Hause für uns geworden ist, obwohl wir so viele Probleme mit dem Gas hatten. Der Rückweg verlief ohne weitere Probleme und wir waren alle insgeheim etwas erleichtert unser vertrautes Bremen ohne jegliche Berge wiederzusehen.

 

 

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