Unterwegs nach Bruchhausen-Vilsen

Sippenlager der Bergeidechsen


Tag 1:

Um 16:00 Uhr haben wir uns beim Turm getroffen, um das Material einzupacken. Christina kam zu spät, weil ihr Bus Verspätung hatte. Also haben Marie und Mirija einige Zeit gewartet. Der Rest von uns konnte leider nicht mitkommen, die eine Hälfte war krank und die andere hatte keine Zeit.

Als Christina dann irgendwann auch mal kam, haben wir angefangen das Material einzupacken, dummerweise hatten die Olme, die auch auf Sippenfahrt fahren, auch Material eingepackt, so dass wir im Turm nur 3 Schlaufen und hässliche Dreiecksbahnen fanden. Zum Glück kam dann Lucca und meinte, dass er aus irgendwelchen Gründen zuhause noch Schlaufen hätte und er sie kurz für uns holen würde.

Da wir nur zu dritt waren mussten wir das ganze Material auf drei, schon vorher volle Rucksäcke, aufteilen. Der Weg zum Bahnhof war daher sehr anstrengend und irgendwer kam doch tatsächlich auf die Idee ins nächste Taxi einzusteigen... Dem konnten wir Gott sei Dank noch entgegen wirken. Am Bahnhof mussten wir noch bei Aldi einkaufen und es schien als würde das Wochenende sehr ungesund werden, da Äpfel einfach viel zu schwer sind.

Als wir vollbeladen durch den Bahnhof liefen, fragte uns ein Rollstuhlfahrer ob wir ihn ein kleines Stück mit schieben könnten. Wir hatten zwar alle Hände voll aber wie kann man so etwas schon ablehnen. Außerdem leben wir auch unter dem Motto: Allzeit bereit!! Damit war immerhin unsere Gute Tat für diesen Tag gesichert. Am Ende vom Bahnhof angekommen, trafen wir die Olme bei der Information, die sich ja wie bereits erwähnt auch auf den Weg zu ihrer Sippenfahrt machten.

Endlich im Bus angekommen waren wir sehr erleichtert endlich die viel zu schweren Rucksäcke absetzten zu können.

Ausnahmsweise mussten wir mal keine Ausrede erfinden, warum auch immer wir uns nicht als Gruppe angemeldet hatten, da wir ja immerhin nur zu dritt unterwegs waren.

In der ersten Kurve kippten dann erst mal Maries und Mirijas Rucksäcke um, sodass sich der Inhalt auf dem Boden des Busses verteilte. Im Bus hatten wir sehr viel Spaß und Chrissi hat die ganze Zeit ein Lied „gesungen“. Davon konnte sie aber nur zwei oder drei Zeilen, den Rest hat sie gesummt. Aber auf Dauer war das etwas nervig..

Als wir dann nach einer Stunde und zehn Minuten in Bruchhausen-Vilsen, ausstiegen, mussten wir erst einmal alle Sachen neu verstauen, die im Bus den Weg in Richtung Freiheit gefunden hatten.

Der Weg zum Lagerplatz war sehr anstrengend und zog sich richtig in die Länge, weil wir alle Rückenschmerzen hatten.

Als wir dann angekommen waren, haben wir noch kurz Wasser beim Bauern geholt. Dabei ist aber irgendwie der Schlauch abgesprungen und in den Kanister gefallen. Chrissi war danach ziemlich nass und alles war voller Wasser. Da die Bewohner des Bauernhofes nur noch bis Samstagmorgen um 10:00 Uhr da waren, sollten wir morgen zwischen neun und zehn Uhr wieder kommen um für das Wochenende aufzustocken.

Endlich auf dem Lagerplatz angekommen, beschlossen wir alles in Ruhe anzugehen, denn es war ja eh schon dunkel. Chrissi hat in sehr kurzer Zeit ein gutes Feuer gemacht und war danach sehr stolz auf sich. Dann haben wir ganz langsam und gemütlich unsere Kohte aufgebaut. Es war kalt und wir haben sehr künstlich schmeckenden Erdbeertee getrunken. Später haben wir noch Spätzle gegessen und Chrissi hat ihre zu doll gewürzt. Beim Kochen hat sich heraus gestellt, dass die Kelle die wir mitgenommen hatten, auf mehrere Weisen einsetzbar war. Schnell wurde klar, dass die „Super Kelle“ uns das Wochenende über sehr hilfreich sein würde. Sie diente unter anderem als Topfdeckelhalter, Rührlöffel und war sehr nützlich um den heißen Topf vom Feuer auf die Steine zustellen.

Wir haben aufgrund der „Überfall“ Warnung kurz überlegt ob wir Nachtwache machen sollten, aber 1.) wäre das zu dritt super unnötig gewesen und 2.) was sollte den schlimmstenfalls passieren? Dass unser Stamm, Stammesmaterial klaut?! Diese Begründung war für uns so logisch, dass es darüber keine weitere Diskussion gab.

Wir hatten richtig schönes Wetter und man konnte die Sterne sehen.

 

Tag 2:

Für den Morgen haben wir uns einen Wecker gestellt, um dann gemeinsam beim Klingeln zu entscheiden, dass es noch zu früh zum Aufstehen war. Danach lagen wir noch bis kurz vor Zehn gemütlich in unserer Kohte, bis uns plötzlich aufgefallen ist, dass wir ja noch Wasser für das Wochenende holen müssen. Also sind wir schnell in unsere Schuhe geschlüpft, haben uns einen Kanister und eine Milchkanne geschnappt und sind ganz schnell zum Bauernhof gelaufen. Danach haben wir in Ruhe gefrühstückt. Es gab nicht-gut-geschnittenes Brot mit Tomatenmark, Frischkäse (der schon etwas älter war) und Nusskati. Die Sonne scheint uns währenddessen wunderbar warm in den Nacken und sollte uns den ganzen Tag weiter so begleiten.

Nach dem Essen sollten wir Ein /- und Zweibäume binden, was so mehr oder weniger gut geklappt hat. Eigentlich war alles ganz gut und nur Mirija fand ihren Zweibaum hässlich, er hat aber immerhin gehalten. Aus unseren gebundenen Bäumen wollten wir dann eine Schaukel bauen. Bevor wir uns an dieses Projekt gesetzt haben, machten wir aber erst einmal eine sehr lange und erholsame Mittagspause. Davon haben wir zwei Stunden in der Sonne geschlafen und die Wärme genossen. Währenddessen fuhr ein Trecker über die Felder, um diese mit Gülle zu begießen. Das hat sehr doll gestunken. Auf der weit entfernten Landstraße fuhren fast im Minutentakt Motorräder und Marie war der festen Überzeugung, es seien die gleichen.

Danach sollten Marie und Mirija Feuer machen, das hat aber nicht so wirklich gut geklappt und deswegen musste Chrissi irgendwann aushelfen. Dabei hat sie sich die eine Seite ihrer Haare angesenkt, weil beim pusten ein Windsturz kam.

Kurze Zeit später haben wir angefangen eine Leiter zu bauen und haben diese danach an einen Baum gelehnt und ausprobiert.

Danach haben wir die Leiter kurzer Hand in ein Schiff umfunktioniert und haben es gegen unser Schaukelgerüst gelehnt. Entgegen all unserer Erwartungen hat es sogar gehalten, aber wir haben es danach absichtlich einstürzen lassen um es danach erneut stabiler aufzubauen. Also wurde alles in Ruhe wieder aufgebunden und es mussten zwei neue Dreibäume her. Irgendwann war die Schaukel dann komplett fertig, mittlerweile ist es ein Klettergerüst. Es sieht voll cool aus und ist funktionstüchtig. Dann haben wir Essen gemacht und noch ein bisschen aufgeräumt, denn morgen früh um 10 Uhr kommen die SvXler für ihren Scheunentag. Zum Abendessen erwartete uns ein Dreigängemenü, das die Welt noch nicht gesehen hat.

Zur Vorspeise gab es die aufgewärmten Spätzle von gestern, zur Hauptspeise die Nudeln von heute und Nachspeise Kekse. Beim Abgießen der Nudeln sind leider einige mit ins Laub gefallen. Nach kurzem Abschätzen der möglichen Optionen, haben wir sie einfach schnell wieder aufgesammelt und unter die anderen gerührt. Das gab unserem Hauptgang einen gewissen Naturflair, denn ab und an biss man auf einen kleinen Ast. Unsere Super-Kelle kam natürlich auch wieder zum Einsatz.

Nachdem Essen haben wir das Feuer mit ins Zelt genommen, damit wir heute Nacht nicht wieder so frieren müssen wie gestern Nacht. Gemütlich lagen wir dann in unserem warmen Zelt, es war zwar noch voll früh, aber wir waren uns alle sicher, dass es heute nicht spät werden würde. Im weiteren Verlauf des Abends hat sich Mirija in eine kleine Motzgurke verwandelt und an allem herum gemosert, was ihr so ins Blickfeld kam.

 

Tag 3:

Die Nacht war sehr erholsam, vor allem weil es wärmer war. Chrissi hat geschnarcht und Marie hat im Schlaf geredet. Morgens kamen dann auch schon die angekündigten SvXler für ihren Scheunentag. Eigentlich wollte diese erst um zehn Uhr kommen, schienen sich dann aber doch noch für neun Uhr entschieden zu haben, denn auf Chrissis Uhr war es ja auch erst neun.

Um den früheren Bus noch zu bekommen, packten wir rasend schnell unsere Sachen und bauten das Zelt ab. Danach haben wir uns kurz noch mit Denise und Wiebke (zwei der SvXler) unterhalten, dabei stellte sich zufälligerweise heraus, dass heute Nacht wohl die Zeitumstellung auf Sommerzeit erfolgte. Dies geschah offensichtlich ohne uns. Also waren die SvXler gar nicht um neun Uhr gekommen, sondern wie erwartet um zehn. Das bedeutete aber auch, dass wir den Bus ziemlich genau in diesem Moment verpassten, mit dem wir noch pünktlich in Bremen gewesen wären. Zu Anfang wussten wir nicht ganz wohin mit unserer neu gewonnenen Zeit, da der nächste Bus erst in vier Stunden kommen würde. Wir packten ganz langsam und mit einer Seelenruhe unser restliches Material ein und frühstückten im Anschluss. Diesmal gab es besser geschnittenes Brot und uns wurde bewusst das wir noch einiges an Essen über haben, da wir ja auch ehrlicherweise mit mehr Personen oder zumindest mit Besuch gerechnet hatten. Leider war das Wetter nicht so schön wie gestern und es war doch echt ein bisschen kalt.

Die SvXler haben uns zum Grillen eingeladen und gefragt, ob wir uns nachher noch mit für die Zeitung fotografieren lassen wollen – Je mehr Kluften, desto besser!

Das Foto haben wir vor unserem coolen Klettergerüst gemacht.

Nachdem wir noch ein paar weitere Fotos mit uns und unserem Spielplatz gemacht hatten, brach dieser in sich zusammen. Aber was erwartet man auch ohne jegliche Verankerungen... Nur Marie hat sich dabei etwas weggetan, da sie währenddessen noch ganz oben drauf saß, ansonsten hat sich keiner verletzt! Als es sowieso schon so da lag, beschlossen wir es nun auch komplett abzubauen unsere Schnüre wieder einzupacken. Später haben wir noch ins Gästebuch geschrieben und bedankten uns für die Einladung zum Grillen und die nette Gesellschaft.

Wir sattelten unserer Rucksäcke und machten uns auf den Weg zum Bus. Langsam aber sicher zeigte sich die Sonne am Himmel und spendete uns noch ein paar letzte aber schöne Minuten voll mit warmem Sonnenschein. Endlich im Bus, wunderten wir uns zunächst über die leicht angewiderten Blicke der anderen Fahrgäste. Wie so oft fällt einem der eigene Gestank erst auf, wenn man drauf aufmerksam gemacht wird. Wir haben wohl, aufgrund des Feuers in der Kohte, wie eine offene Feuerstelle gerochen haben müssen. Damit sich die Rucksäcke nicht wieder über die komplette Ladefläche ausbreiten und ausleeren konnten, banden wir sie diesmal fest. So saßen wir dann erst einmal da: stinkend, komischerweise übermüdet, Kekse essend und völlig glücklich!

Aufgrund von Chrissis seltsamer Ausdrucksweise, denkt Lucca das sie schlechte Laune hat, aber wir haben richtig Gute Laune!

Hinter uns sitzt ein nerviges Pärchen, welches furchtbare und viel zu laute Musik hört. Nach einigen Geschichten, die Chrissi uns erzählt hat, sind wir nun wieder in Bremen angekommen.

Immer noch schwer beladen machten wir uns auf den Weg zur Gemeinde. Am Turm erwarteten uns schon Lucca und Maries Eltern, mit denen Marie auch schon gleich eine Diskussion anfing, ob sie jetzt noch warten oder schon Nachhause gehen. Wir haben schnell das Material hochgebracht und den Rest abgewaschen. Langsam endete ein anstrengendes aber wunderschönes Mädels-Wochenende. Wir waren zwar nur zu dritt hatten aber bestimmt doppelt so viel Spaß! :D

 

Ganz liebe Grüße und herzlich Gut Pfad

 

Christina, Marie & Mirija :)

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